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Jetzt ist es also da. Mein „Buch“ (so hieß es immer in meiner Familie. Wenn das „Buch“ fertig ist, dann…“). Eigentlich ist es ein Ratgeber-Band für Lehrende. Es geht um Unterrichtsideen, um Digitales und um Erdkunde.
Am vierten April 2018 lag die Anfrage vom Auer Verlag in meinem E-Mail-Postfach. Und im November 2020, zweieinhalb Jahre später, erschien der Band. Eine enorme Zeit für ein lediglich 80seitiges Produkt. Das lag allerdings in keinster Weise am Verlag, sondern daran, dass ich es „nebenbei“ schreiben musste. Neben Familie, Beruf und diversen Nebentätigkeiten. Und es lag daran, dass ich bestrebt war, ein ordentliches Ergebnis abzuliefern. Ich hoffe, es ist gelungen.
Aufgeteilt ist es in 8 Kapitel:
- Kreative Erstellung geografischer Lernprodukte
- Präsentation geografischer Sachverhalte
- Erkenntnisgewinn durch Kartenarbeit
- Orientierung und Raumerfahrung
- Kommunizieren, Beurteilen und kritisches Denken
- Systemisches Denken
- Projektbezogene Zusammenarbeit
- Subjektive Raumwahrnehmung und Empathie
Was mich bei der Reihe gereizt hat, war die bewusste Ausrichtung auf die Unterrichtsidee – nicht auf die Technik.
Bei einem solchen Thema gibt es einige Fragen, die mich bewegt haben:
Ist es methodisch, didaktisch, pädagogisch auf dem aktuellen Stand?
Obschon ich durchaus gerne (Geographie-)Didaktische Fachliteratur lese und ja mit meiner Nebentätigkeit an der Uni immer wieder Berührungspunkte mit der Forschung in diesem Bereich habe, bleibt doch dieser Band ein Ratgeber, der vor allem aus der Best-Practice-Perspektive geschaffen wurde. Ich denke aber, dass man insgesamt erkennt, welches pädagogische Grundverständnis ich vertrete. Viele der 33 Ideen sind handlungs- und produktorientiert, kollaborativ, kreativ, kritisch, kommunikativ, digital, offen, vernetzt und selbstbestimmt ausgerichtet (natürlich nicht immer alles zugleich…).
Sind die empfohlenen Tools und Dienste offen genug?
Oder werden zumindest Open-Source-Alternativen angeführt?
Nein, längst nicht alle empfohlenen Dienste und Programme sind Open Source. Das liegt zum einen daran, dass meine eigene Unterrichtssozialisation nicht ausschließlich auf diese Programme ausgerichtet war, auch wenn ich ein Faible dafür habe. Und das liegt zum Anderen daran, dass der Hinweis „das können Sie dann sogar selbst hosten“ für viele nicht etwa ein Grund zur Freude sondern eher zum weiterblättern ist. Das mag uns nicht gefallen, es ist aber so. Ich kann mir vorstellen, dass sich hier zwischen den einzelnen Auflagen (wenn es weitere geben sollte) noch einiges verändern wird. Vielleicht bieten ja gerade die nach und nach eingeführten Lernmanagementsysteme an Schulen Möglichkeiten, verstärkt mit freier Software in Schulen zu arbeiten. Wünschenswert wäre es.
Sind die Erklärungen klar genug?
Eigentlich eine unlösbare Aufgabe. Während manche Leser sich vermutlich eine stärkere Klick-für-Klick-Anleitung gewünscht hätten, bräuchten andere eher einen Überblick über die grundsätzliche Idee. Ich habe versucht, den Bereich der Zusatzinformationen und ergänzenden Links, der bei jeder der 33 Ideen zu finden ist, umfangreich zu nutzen. Vieles, was hier hinterlegt wurde, habe ich auf dieser Website gehostet, so dass ich für die Aktualisierung selbst sorgen kann.
Analoge Alternative?
Da ich einen Band zu einer bereits bestehenden Reihe beigetragen habe, war ich angehalten, die grundsätzliche Struktur aus den anderen Bänden zu übernehmen. Hier gab es auch bei jeder Unterrichtsidee den Bereich „Analoge Alternative“, was mich zunächst irritiert hat. Denn natürlich geht es bei zeitgemäßem Unterricht unter Einbezug digitaler Arbeitsmittel nicht darum, den gewohnten „analogen“ Unterricht 1:1 digital zu kopieren. Das wird den Möglichkeiten des Digitalen nicht gerecht. Ich habe diesen Abschnitt deshalb so interpretiert, dass ich Notfallmaßnahmen formuliert habe. Wie kann man den begonnenen Unterricht noch retten, wenn mitten in der Stunde das WLAN aussetzt? Oder der Strom. Oder der Schulserver (was ja mal sein kann in deutschen Schulen…).
Soll ich?
Ehe ich zugesagt habe, habe ich eine ganze Weile überlegt, warum ich so etwas überhaupt machen sollte. Reichtümer sind nicht zu erwarten. Warum dann nicht lieber alles frei über den Blog veröffentlichen? Oder ein OER-eBook zu dem Thema verfassen und über diverse OER-Plattformen verbreiten? Das entspräche viel mehr meiner bisherigen Lebens- und Arbeitsweise.
Den Ausschlag gab schließlich eine einfache Überlegung. Ich wollte dieses „Buch“ schreiben…
…weil ich noch nie eins geschrieben habe.
Das war auch der Grund, warum ich das erste Mal auf ein Educamp gegangen bin. Und der Grund, warum ich einen Blog gestartet habe. Und der Grund für meine erste OER-Veranstaltung und meinen ersten Fachzeitschriften-Beitrag. Erfahrung ist (mir) halt wichtig ¯\_(ツ)_/¯
Hier geht es zum Buch. Ich hoffe, es regt zum Ausprobieren an.
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